Herstellung von Kleidung, Hausrat und Waffen
Die Herstellung von  geeigneten Genständen ist notwendig, da der normale Markt nicht die benötigen Waren anbietet
und wenn, ist die Anschaffung mit hohen Kosten verbunden.
Das Gute daran ist, hat man erst einmal angefangen etwas herzustellen und ist man damit erfolgreich,
so wird man sehr schnell merken, das man viele Dinge lernen kann, wenn man sich nur traut es auszuprobieren.
Hier will ich Euch einen kleinen Einblick verschaffen woran ich so arbeite.
Blattvergolden / Versilbern

Das Blattvergolden oder versilbern von Gegenständen war im Mittelalter weit verbreitet.  

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Der Schildbau

Hier sind einige Schilde in verschieden Formen zu sehen. Je nach Darstellungszeitraum, Einsatzzweck  und Träger
können sie unterschiedlich in Form und Größe sein. Die Schilde bestehen aus gewölbtem Holz  (10mm Buche)
und werden mit einer Rohhaut (ungegerbtes Leder) bespannt. Diese stabilisiert das Schild zusätzlich zu ihrer
Schutzfunktion. Die Rohhaut wird in einem nassen Zustand auf das Holz genagelt und trocknet anschließend aus.
Nachdem die Rohhaut trocken ist kann sie fast nicht mehr mit einem Messer eingeschnitten werden.  Auf die Rohhaut
kommt dann ein mit Knochenleim angesetzter Kreidegrund. Dieser schützt die Rohhaut vor Beschädigung.  
Die Schilde werden dann mit Kaseinfarben oder Ölfarben bemalt und  mit einem Firnis versiegelt.  Auf der Rückseite
der Schilde befindet sich ein mit Rosshaar gefüttertes Armpolster und verschiedene Riemen. Die Anordnung und Anzahl
der Riemen kann unterschiedlich sein. So gibt es einfache Anordnungen z. B. ein Riemen in der Hand und ein Riemen
am Arm oder sogar ein Riemen am Arm und zwei verschiedene Positionen für die Handriemen. Damit der Träger, wenn er
auf dem Pferd sitzt, nicht den Arm immer hochhalten muss, um sich zu schützen.
Die Riemen werden mit geschmiedeten Nägeln befestigt, indem man sie von vorne durch das Schild treibt und dann wie
eine Klammer umbiegt. Um ein Ausreissen der Riemen zu verhindern werden Unterlegscheiben verwendet.
Bei den gezeigten Schilden sind die Nägel nicht von vorne sondern von hinten durch das Holz getrieben, da ich aus
Verletzungsgründen die umgebogenen Nägel nicht an den Armriemen haben wollte.

Diese Art von Schilden baue ich seit 2006 und noch keines ist in diesem Zeitraum je kaputt gegangen! Die härtesten
Kämpfe können damit bestritten werden und ich wage vorherzusagen, dass bei richtiger Handhabung und entsprechender
Reparaturarbeiten das Schild noch in 100 Jahren heil ist!  Um  das Schild noch wiederstandsfähiger zu machen, kann auch
noch auf der Rückseite Rohhaut oder Leinen angebracht werden.

Wichtig dabei ist, Nässe meiden und immer wieder abgeschlagenen Kreidegrund erneuern und mit Firnis versiegeln.  


Ich empfehle folgendes Buch:
Der mittelalterliche Reiterschild von "Jan Kohlmorgen"
ISBN-10: 3935616104
Rüstungsbau

Ich arbeite immer wieder an verschiedene Plattnerarbeiten.
Hier z.b. ein Kniebuckel.   
Es lassen sich wunderbare Verzierungen damit herstellen.
z.b. beim Schildbau.

Links oben Zeltspitze,
rechts die Krallen des Wolfes,
Links unten die Herstellung einer Krone.


Mit dem Treibhammer herausgetriebene Kniebuckel
Versilbert
Lederarbeiten

Ich arbeite ständig an verschiedenen Projekten die mit Leder zu tun haben.
Das bringt allein schon die Instandhaltung meiner Ausrüstung mit sich.
Näharbeiten

Das Herstellen von Kleidung und Rüstungsstücken erfordert sehr viel Handarbeit. Als ich mit dem mittelalterlichen
Kriegshandwerk angefangen habe, sträubte ich mich massiv eine Nähnadel auch nur an zu fassen.   
Diesem Vorhaben ist schnell Ernüchterung erfolgt. Da es ständig von Nöten ist zu reparieren,
ab zu ändern oder neue Kleidung herzustellen und das in einer Form, die passt.
Zu Beginn brauchte ich noch für 1m Handnähnaht ca. 30min. Heute nähe ich diese Strecke in ein paar Minuten.
Und das schlimme ist… es macht noch Spaß…..lach……
z.B. abgesteppte Nähte an den Diechlingen
Weitere Projekte folgen noch…
Messerbau: Griff, Scheide mit Holzkern.
Kleben im Mittelalter
Mir war früher nie bewusst, das es im Mittelalter
hervorragende Kleber gab.
Die besten Erfahrungen habe ich mit Knochenleim
und Birkenpech gemacht.
Federn geklebt mit Knochenleim ..
Metall auf Holz geklebt Birkenpech/Birkenteer
Töpferware nach Bodenfunden aus der Burg Sulzberg 13 Jhd.

In mehren Sitzungen einstand aus einem Ton, der genauso beschaffen war, wie die Bodenfunde auf der Burg Sulzberg,
mehrer Tonwaren. Diese erhielten noch die typische Glasur im Inneren, genauso wie bei den Bodenfunden immer noch sichtbar.
Verschiedene Ambrustbolzen gedrechselt